„Wenn es etwas zu klären gibt, Pio fragen.“ Frank Goede, genant Pio, hat bei Alemannia Wilster immer ein offenes Ohr für alle Probleme … und meist auch eine Lösung. Wenn sich der 47-Jährige für etwas engagiert, ist er kaum zu bremsen. Alemannia Wilster profitiert von diesem Energiebündel seit fast 15 Jahren. Im Septemper 2014 schlug ihn der SVA deshalb für den Ehrenamtspreis des Kreisfußballverbandes vor, mit dem er nun in Neuenbrook vom Kreisvorsitzenden Werner Papist ausgezeichnet wurde.
Neben Goede gab es mit Natascha Pereira (TSV Heiligenstedten) und Heiko Hoener (TS Schenefeld) zwei weitere Vorschläge, deren Verdienste ebenfalls von Papist gewürdigt wurden. Die Ehrung war aus terminlichen Gründen ins neue Jahr verschoben worden. Ehrenamtsbeauftragter Wolfgang Giebecke musste nun allerdings selbst aus gesundheitlichen Gründen passen, weshalb der KFV-Vorsitzende eingesprungen war.
Dass man mit Goede eine gute Wahl getroffen hat, zeigt auch, dass er einer von drei Preisträgern aus Schleswig-Holstein ist, die 2014 in den Club 100 des DFB aufgenommen wurden. In einem kleinen Überblick von Alemannia-Vorsitzendem Hendrik Gertz wurde noch einmal deutlich, was Frank Goede in den letzten Jahre alles ehrenamtlich geleistet hat. Als Initiator der SG Wilstermarsch arbeitete er als Trainer, Betreuer und Obmann im Jugendbereich. Die Früchte haben sich mittlerweile auch auf den Herrenbereich ausgewirkt, wo die erste Mannschaft in der Verbandsliga und die zweite in der Kreisliga antritt. „So hoch spielt keine andere zweite Mannschaft in unserem Kreis“, sagt Gertz nicht ohne Stolz. Kein Wunder, dass Goede später auch als Obmann für „seine Jungs“ im Herrenbereich da war. Bis zum Sommer 2014 fungierte er als Bindeglied zwischen Liga und A-Jugend. Mittlerweile hat er wieder allein die A-Junioren im Blickfeld, die in dieser Saison in die SH-Liga aufgestiegen ist, woran Goede natürlich auch großen Anteil hatte. Nebenbei hat er vor einem Jahr den Anwärterlehrgang als Schiedsrichter bestanden und ist mittlerweile auch als Unparteiischer auf den Plätzen im Kreis unterwegs. Die mehrjährige Tätigkeit als Jugendrichter für den KFV hatte er deshalb aufgegeben.
Frank Goede stammt ursprünglich aus Kropp und hat sich auch dort bereits für den Fußball begeistert. Seine zahlreichen Kontakte stammen teilweise noch aus dieser Zeit. Nachdem er sich mit dem „Alemannia-Virus“ infiziert hatte, ist er aber seit zehn Jahren für die Wilsteraner zu einem symphatischen Botschafter im gesamten Land geworden. Einen besonderen Coup landete Goede im vergangenen Jahr, als er die neue Sporthalle in Wilster kurzfristig als Austragungsort für den Integrationscup angeboten hatte, nachdem die eigentlich dafür vorgesehene Halle in Flensburg dafür ausgefallen war. Die Alemannia bekam den Zuschlag und SHFV-Präsident Hans-Ludwig Meyer war hinterher voll des Lobes über ein perfekt organisiertes Turnier.
Nach Wilster hatte es Goede aus beruflichen Gründen verschlagen. Der stellvertretende Schulleiter am Gymnasium Brunsbüttel pflegte private Kontakte zum Steinburger Marschenstädtchen und wählte sie deshalb seinerzeit als neuen Wohnsitz. Mittlerweile ist der St. Pauli-Fan hier nicht mehr wegzudenken. Für die Alemannia ist Frank Goede jedenfalls ein Glücksfall - es gibt nur wenige, die in den letzten Jahren so viel bewegt haben.